Historie


 K1024 2017 Kirche und altes Pfarrhaus

 Kirche und altes Pfarrhaus um 1850.

Henri Arnaud, Offizier, Pfarrer und Anführer der Waldenser führte in den Jahren 1698 und 1699 eine Gruppe waldensischer Glaubensflüchtlinge aus dem Chisonetal/Pragelatal über die Schweiz in ihre zukünftige Heimat in Württemberg.
Der 1. September 1700 ist das Gründungsdatum der „Kolonie von Simmozheim“, aus der dann später Neuhengstett wurde. Die ersten Siedler, 28 Familien mit insgesamt 134 Personen, nannten ihre neue Heimat wohl zuerst „Bourcet“. Ab 1716 wurde die Siedlung dann offiziell „Neuhengstett“ genannt.

Zuerst bauten die Siedler keine festen Häuser, sondern nur Baracken, weil sie auf eine Rückkehr in ihre alte Heimat hofften. Ihr Leben war hart und karg, aber durch ein unerschütterliches Gottvertrauen geprägt. Dies kommt auch im Wahlspruch der Waldenser zum Ausdruck: „Lux lucet in tenebris“ (Das Licht leuchtet in der Finsternis).

Ihre Sprache, ein französischer Dialekt, das sogenannte „Patois“, behielten sie bis zum Jahr 1823 bei. Dann wurde die französische Sprache in Kirche und Schule offiziell verboten. Heute ist niemand mehr des ursprünglichen Dialektes mächtig. Lediglich die französischen Familien- und Flurnamen erinnern noch daran.